INSTRUMENTE
Klangwelten zum Anfassen
Tauche ein in die faszinierende Welt der Rhythmen und Klänge! In unseren Workshops entdecken wir gemeinsam eine Vielfalt besonderer Instrumente aus aller Welt. Jedes erzählt seine eigene Geschichte und lädt zum Mitmachen ein.
Kamale Ngoni – Die Harfe des Aufbruchs
Die Kamale Ngoni stammt aus Westafrika, genauer gesagt aus Mali, und ist die jüngere Schwester der traditionellen Donso Ngoni – einst gespielt von Jägern und Geschichtenerzählern. „Kamale“ bedeutet „Jugendlicher“ oder „die neue Generation“ – und genau das verkörpert dieses Instrument: Es steht für Wandlung, Lebendigkeit und musikalische Freiheit.
Mit ihren meist 8 bis 14 Saiten öffnet sie einen weiten Klangraum: warm, rhythmisch, verträumt – ein weiches Pulsieren zwischen Melodie und Groove. Ihr Klang erinnert an eine afrikanische Harfe, doch sie spricht auch mit modernen Stimmen – von Funk bis Soul, von Improvisation bis zu meditativen Klangreisen.
Gespielt wird die Kamale Ngoni mit beiden Händen, Daumen und Zeigefinger zupfen die Saiten – ein Spiel, das in die Tiefe führt. Man verliert sich im Fluss der Töne und findet dabei oft etwas, das zuvor still war: einen inneren Rhythmus, eine neue Verbindung.
Die Kamale Ngoni ist mehr als ein Musikinstrument – sie ist ein Gefährte im Klang.
Balafon –Klang gewordene Sprache
Das Balafon ist mehr als ein Instrument – es ist ein klingender Körper aus Holz und Kalebassen, der seit Jahrhunderten in Westafrika verwurzelt ist.
Sein warmer, erdiger Ton entsteht durch handgeschnitzte Klangstäbe, die über trockenen Kalebassen schwingen. Doch was es besonders macht, ist seine Stimme: In manchen Regionen, wie bei den Sambla in Burkina Faso, wird das Balafon zur Sprache.
Es wird gespielt, mit ihm als Stimme gesprochen. Es werden dabei Dinge gesagt, die man nicht aussprechen würde. Das Balafon trägt die Botschaften, verschlüsselt in rhythmischer Intimität, als eine Form des Ausdrucks, die zwischen den Zeilen lebt.
Auch in Heilritualen klingt es – als Ruf, als Anrufung, als Klangträger für das Unaussprechliche. Ein Instrument, das nicht nur Musik macht, sondern Bedeutung trägt.
Djembe – Ruf zur Gemeinschaft
Die Djembe ist Trommel und Sprache zugleich – aus einem einzigen Stück westafrikanischen Hartholzes gehauen, mit Ziegenhaut bespannt, geboren aus Handwerk und Geist.
Ihr Name stammt aus dem Malinké: „Anke djé, anke bé“ – „Lasst uns alle in Frieden zusammenkommen.“ Schon in ihrer Bezeichnung schwingt der Wunsch nach Verbindung mit.
Sie spricht mit drei Stimmen – dem warmen Bass, dem offenen Ton, dem scharfen Slap – und in ihren Rhythmen liegt Bewegung, Aufbruch, Zusammenklang. Ob im Kreis oder auf der Straße: Die Djembe bringt Menschen zum Zuhören, zum Antworten, zum gemeinsamen Pulsieren.
Ein Instrument, das nicht dirigiert, sondern einlädt – zur Begegnung.
Tabla – Die Königin der Trommeln
Der Puls der klassischen indischen Musik, ein Meisterwerk der Klangkunst. In ihren Schlägen, die durch Fingerfertigkeit und kunstvolle Technik geboren werden.
Es entfaltet sich eine symphonische Vielfalt, die sowohl den Atem als auch das Herz berührt.
Ebenso wie der Mridangam – ihrem Verwandten aus Südindien – erschafft sie eine lebendige Landschaft aus Tönen, die den Raum in eine transzendentale Melodie hüllen. Sie sind mehr als Instrumente;
Sie sind die lebendige Sprache der Seele, die in jedem Schlag die Geschichte der Musik schreibt.
Dondo – Die Stimme der Trommel
Die "Dondo" oder auch "Talking Drum" ist ein außergewöhnliches Instrument, dessen sanduhrförmiger Korpus von zwei Trommelfellen umspannt wird. Durch das Dehnen und Spannen der Seile, die die Felle verbinden, kann der Spieler die Tonhöhe und den Klang der Trommel beeinflussen – eine Technik, die es ihm ermöglicht, die tonalen Sprachen Westafrikas nachzuahmen. In ihrer Tradition diente diese Trommel als lebendig gewordene Sprache: Sie übermittelte Botschaften über weite Entfernungen und gab der Musik die Rolle des Boten, der durch Klang Kommunikation überbringt.
Giro - Lebendigkeit
Die Giro, ein lebendiges Perkussionsinstrument, entsteht aus einem hohlen Kürbis, in den Rillen eingearbeitet wurden. Durch das Streichen mit einem Stab über diese Rillen erklingt ein charakteristisches "Ratschen", das den Raum mit einem rhythmischen Puls erfüllt. Es ist der rhythmische Begleiter, der die Lücken zwischen den Schlägen der anderen Instrumente füllt – nicht durch Schläge, sondern durch das sanfte, aber unaufhörliche Rauschen der Bewegung, das den Musikfluss lebendig hält.
Urdo – Der Klang der Erde
Die Urdo ist eine Tontrommel mit einer zusätzlichen, fellbespannten Öffnung, die eine außergewöhnliche Klangvielfalt bietet. Von tiefen, resonierenden Schlägen bis hin zu klaren, zarten Tönen entfaltet sie ihre volle Kraft durch Variationen in der Handposition und dem Spiel auf dem Fell.
Dieses Instrument bringt lebendige, pulsierende Klänge hervor, die mehr sind als nur Rhythmus – sie erzählen Geschichten und fügen der Musik eine einzigartige Tiefe hinzu.
Mridangam – Herzschlag Südindiens
Die Mridangam ist das Herzstück der südindischen Carnatic-Musik. Mit ihrer charakteristischen zylindrischen Form und den zwei Trommelfellen erzeugt sie tiefgründige, resonante Klänge, die als rhythmische Basis einer Darbietung dienen. Ihre Vielfalt an Tönen, von kraftvollen Bassklängen bis zu feinen Nuancen, wird durch präzise Hand- und Fingertechniken auf beiden Seiten freigesetzt.
Wie die Tabla aus dem Norden Indiens, ist die Mridangam ein Meisterwerk der Perkussion, das tief in der Tradition verankert ist, aber in seiner Klangfülle und seinem Ausdrucksvermögen einzigartig bleibt. Sie fängt den Puls der Musik ein und lässt ihn in jedem Schlag lebendig werden.
Kalebasse – Der Flaschenkürbis
Die Kalebasse, ursprünglich ein Flaschenkürbis, ist ein fundamentales Perkussionsinstrument, das vor allem in Westafrika eine lange Tradition hat. Durch das Halbieren und Entleeren des Kürbisses wird sie zu einem Klangkörper, der trockene, prägnante Rhythmen erzeugt. Ihr markanter Klang ist in vielen traditionellen Musikformen Westafrikas unverzichtbar, oft als Begleitung zu Gesang und Tanz.
Ursprünglich genutzt als Behälter oder Werkzeug, fand die Kalebasse ihren Weg in die Musik, wo sie zu einem wichtigen Bestandteil der Rhythmussektion wurde. Der Klang erinnert an Hip-Hop-Beats und spiegelt die spirituelle und kulturelle Bedeutung wider, die dieses Instrument in afrikanischen Gemeinschaften besitzt.
Heute wird die Kalebasse auch in modernen Musikstilen wie Weltmusik und Jazz verwendet, wo sie ihre kraftvolle, erdige Präsenz entfaltet.
Effektinstrumente – Klangräume
Effektinstrumente wie Regenmacher, Vogelpfeifen oder der Waldteufel beispielsweise eröffnen eine Welt der klanglichen Magie, in der der Alltag in faszinierende Geräuschlandschaften verwandelt wird. Diese Instrumente sind weniger für den rhythmischen Takt oder die Melodie zuständig, sondern für die Schaffung von atmosphärischen Klangräumen, die unsere Wahrnehmung auf eine ganz neue Ebene heben.
Der Regenmacher, mit seinem sanften, fließenden Geräusch, das an den gleichmäßigen Fall von Regen erinnert, erzeugt eine beruhigende, fast hypnotische Wirkung. Die Vogelpfeife hingegen fängt den Ruf der Natur ein, während der Waldteufel, mit seinem unheimlich knarrenden, fast schon mystischen Ton, den Raum mit einer geheimnisvollen, dichten Atmosphäre erfüllt.
Diese Instrumente sind die Zauberer der Klangwelt, die das Unhörbare hörbar machen – und doch wirken sie oft im Hintergrund, als geheimnisvolle Begleiter der Musik, die die Stimmung lenken, ohne sich aufzudrängen. Sie lassen uns die Klangwelt mit anderen Ohren hören.
Kleinpercussion – Die Vielfalt
Kleinpercussion ist der Klangkosmos der Weltmusik, eine Sammlung von Instrumenten, die in ihrer Vielseitigkeit und Ausdruckskraft kaum zu übertreffen sind. Rasseln, Schellen, Ratschen, Klangstäbe – all diese Instrumente sind Teil eines universellen Rhythmusgeflechts, das die unterschiedlichsten Kulturen miteinander verbindet.
Ob aus Holz, Metall oder Ton, sie erzeugen eine Bandbreite an Klängen, die von feinen, zarten Tönen bis hin zu kraftvollen, energischen Schlägen reichen. Jedes Instrument – ob traditionell oder modern – bringt seine eigene einzigartige Stimme in das musikalische Ensemble ein.
In vielen Kulturen sind diese Instrumente integraler Bestandteil der festlichen und rituellen Musik, oft verwendet, um bestimmte Rhythmen zu betonen oder den Klangteppich zu bereichern. Sie sind nicht nur Begleiter des Hauptklangs, sondern auch die treibende Kraft hinter den feinen Nuancen und Schattierungen der Musik, die uns umgibt.
Frame Drum – Rhythmus der Seele
Die Frame Drum ist ein vielseitiges Instrument, das in vielen Kulturen von der Antike bis heute eine wichtige Rolle spielt. Ihr einfacher Holzrahmen, bespannt mit Fell, erzeugt einen tiefen, resonanten Klang, der in Ritualen und Zeremonien oft als Verbindung zu spirituellen Welten genutzt wurde. In der arabischen und persischen Musik sowie in westlichen Traditionen ist sie ein wesentlicher Bestandteil, da sie sowohl sanfte als auch kraftvolle Rhythmen hervorbringt. Ihre subtile Klangfarbe und die Möglichkeit, mit den Händen oder Schlägeln gespielt zu werden, machen sie zu einem wichtigen Bindeglied in der Musik, das oft im Hintergrund wirkt, aber niemals unterschätzt werden sollte.
Ocean Drum – Die Wellen der Musik
Die Ocean Drum fängt das rauschende, unaufhörliche Rauschen des Meeres ein. Ihre mit kleinen Kugeln gefüllte Membran erzeugt einen Klang, der die Wellenbewegung des Ozeans nachahmt – mal sanft und beruhigend, mal stürmisch und dynamisch. Ursprünglich in indigenen Kulturen für heilende Rituale genutzt, hat sie heute ihren Platz in der Welt der Meditation und Entspannung gefunden. Der Klang dieser Trommel erinnert uns an den Puls der Natur, ein fließender Rhythmus, der sowohl Ruhe als auch Kraft ausstrahlt. Ihre Fähigkeit, Raum und Zeit zu dehnen, macht sie zu einem perfekten Begleiter für jene, die sich von den Wellen der Musik treiben lassen möchten.
Sitar – Die Seele der indischen Musik
Die Sitar, ein Meisterwerk der indischen Klangkunst – sie ist ein Kanal für das Unaussprechliche. Mit ihren langen, geschwungenen Saiten, die von den Fingern des Spielers zum Leben erweckt werden, erzeugt die Sitar eine Klanglandschaft, die zwischen Himmel und Erde schwebt. Ihre Töne sind reich, tief und resonant und können eine ganze Atmosphäre in Bewegung versetzen. Ursprünglich aus dem persischen Raum stammend, fand sie ihren Weg in die klassische indische Musik, wo sie ihre volle Pracht entfaltete. In der Raga-Musik, die mit ihren spezifischen Melodien und Rhythmen emotionale Zustände weckt, ist die Sitar ein zentrales Bindeglied zwischen Klang und Seele. Ihre schwebenden Klänge laden dazu ein, in eine andere Welt einzutauchen – eine Welt der meditativen Harmonie und der spirituellen Erhebung